Fahrbericht Sono Motors Sion: Fridays for Future auf Rädern: Deutschlands erstes Solarauto im Test
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In der Pflanze steckt keine Gentechnik
Aber keine Sorge:Gentechnish verändert sind die
Freitag, 10.09.2021, 12:19
Von A nach B fahren, nur mit der Kraft der Sonne? Das geht - zumindest ein bisschen. Der Sono Motors Sion bietet neben einem interessanten Technik-Konzept eine Art Super-Öko-Lifestyle als Geschäftmodell. Was kann so ein Auto? EFAHRER.com hat es getestet.
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Bisher müssen sich E-Autokäufer oft für zwei von drei Kriterien entscheiden: Hohe Reichweite, viel Platz und kleiner Preis. Das Münchner Start-Up Sono Motors will das ändern - und zwar mit Deutschlands erstem Serien-Solarauto, dem Sono Sion für nur 25.500 Euro vor Förderung. Nach Abzug des Umweltbonus wäre der elektrische schwarze Minivan also kaum teurer als ein VW Polo.
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Sono Motors Sion: Solar-Stromer für alle
Den günstigen Preis will Sono unter anderem durch Vereinheitlichung und Minimalismus erzielen. Was vor 100 Jahren für Henry Fords Model T galt, gilt auch für den Sion: Der Kunde kann das Auto in jeder Farbe haben, solange sie schwarz ist. Entschieden hat das bei Sono die Community, eine 13.000-köpfige Gemeinde aus Fans, Vorbestellern und Unterstützern. Die Entscheidung fiel mit 52 zu 48 Prozent zugunsten der Farbe Schwarz aus.
Das schwarze Äußere ist zweckmäßig und soll die 248 Solarzellen auf Dach und Türen des Sion kaschieren. Durch den Einsatz von Solarzellen spart Sono die Lackierung und aufwendige sowie teure Presswerkzeuge in der Produktion ein, was wiederum in Verkaufspreis drückt.
Solar-Boost auch im Januar
Die Solarzellen sollen die Akkus des Sion mit Solarstrom speisen und ihn so unabhängiger von der Steckdose oder Ladestation machen. Im Jahresdurchschnitt soll der Sion mit der Kraft der Sonne 112 Kilometer pro Monat fahren können, maximal sind sogar 245 Kilometer drin. Dass die Produktion der Solarzellen im Winter nicht so hoch ist, wie im Sommer, liegt auf der Hand.
Solarstrom auch im Januar
Dennoch erzeugen die Module sogar im Januar Fahr-Strom: Wenn es bewölkt ist, sind es pro Woche 28 Kilometer, bei Sonnenschein 84 Kilometer und im Schnitt 42 Kilometer. Die von Sono verbauten Polymer-Solarmodule sollen leichter, robuster und billiger sein als die gläsernen Solar-Module, die man von Hausdächern kennt. Sogar Parkrempler sollen sie wegstecken können.
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Auch die Maße und Proportionen des Solar-Vans begeistern eher Praktiker als Ästheten. Der Sion ist 4,47 Meter lang und bietet so fünf Personen komfortabel Platz. Der Kofferraum ist 650 Liter groß und gut nutzbar. Einzig eine recht hohe Ladekante dürfte beim Verladen von großen und sperrigen Gegenständen stören. Die Kante soll in der Serie allerdings noch flacher werden, verspricht Sono-Sprecher Christian Scheckenbach.
Steigt man ins Auto, fallen einem sofort die grünen Pflanzen ins Auge, die sich hinter einer durchsichtigen Scheibe quer über das Armaturenbrett ziehen. Dort wo sich bei anderen Herstellern teure Klavierlack-Applikationen befinden, setzt Sono Motors auf Natur. Das istIsland Moos zum Filtern der Klimaanlagen-Luft gedacht. Der Rest des Interieurs des Sono ist simpel und auf Zweckmäßigkeit ausgelegt. Wie gut Verarbeitung und Material im Serienfahrzeug sein werden, lässt sich anhand des Prototypen allerdings nicht abschätzen.
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Zeit für eine kurze Fahrt. Bei einer kleinen Runde um den Sono-Hauptsitz im Münchner Norden mit Geschwindigkeiten unterhalb der 50 km/h ist der Sono unauffällig. Der gedrosselte Prototyp kommt gut genug vom Fleck, sportliche Fahrleistungen à la Tesla braucht man bei einer Leistung von120 kW / 163 PS nicht erwarten. Bei 140 km/h soll der Sono abgeriegelt werden.
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"Der Sion ist ein Auto, das dich von A nach B bringt", sagte Sono-CEO Hahn einst. Zwischen A und B sollten aber nicht mehr als 305 Kilometer liegen. Das ist nämlich die Reichweite, die der Sion mit einer vollen Ladung seiner kobaltfreien Lithium-Eisenphosphat-Akkus zurücklegen kann - ohne Solar-Boost. Mit einer maximalen Ladeleistung von 75 kW sind die 54-kWh-Akkus in weniger als einer Stunde wieder gefüllt. Die Heimlade-Box von Sono soll bidirektionales Laden ermöglichen. Das heißt der Sion kann nicht nur Strom laden, sondern auch an Haus, Netz oder Verbraucher abgeben.
Autos teilen mit der Sono-App
Mit seiner App will Sono der Konkurrenz Druck machen: Die App kann nämlich nicht nur Laden und Klimatisierung steuern, sondern den Sion mit Freunden und Bekannten teilen. Besonders praktisch: Mit der Sono-App lassen sich nicht nur Sono-Autos vermieten, sondern auch ältere Autos von anderen Herstellern.
Sono fertigt den Sion in einer ehemaligen Saab-Fabrik in Schweden. Im Zwei-Schicht-Betrieb sollen dort pro Jahr 43.000 Autos gebaut werden. Die ersten Sions will Sono Anfang 2023 ausliefern. Kaufen kann man den Sion allerdings noch nicht, nur vorbestellen.
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Das Original zu diesem Beitrag "Fridays for Future auf Rädern: Deutschlands erstes Solarauto im Test" stammt von EFAHRER.com.